Bestandteile einer professionellen Layoutgestaltung
Was genau ist denn eigentlich mit Layout gemeint? In der Designbranche meint man damit die Gesamterscheinung eines Mediums. Es besteht aus allen vorhandenen Elementen in einem bestimmten Raum und deren Eigenschaften. Das Layout kann grundsätzlich unabhängig vom konkreten Inhalt sein. Damit ist gemeint, dass man zum Entwickeln eines Layouts zwar das Thema und die Menge der Inhalte kennen sollte, aber nicht unbedingt jeder einzelne Text schon in seiner Endfassung vorliegen muss. Ein Layout kann also auch schon erstellt werden, wenn noch nicht alle Inhalte in konkreter Form feststehen. Bis zu einem gewissen Grad kann es auf verschiedene Inhalte angewendet werden. Das ist oft der Fall, wenn man Printprodukte mit mehreren Ausgaben entwickelt. In solchen Fällen entwickelt man standardisierte Layouts, durch die ein konsistentes Erscheinungsbild geschaffen wird. Layouts für eine einmalige Sache werden hingegen als Unikate angelegt. Die Tätigkeit „Layouten“ lässt sich als „das Anordnen von Elementen in einem bestimmten Raum“ beschreiben.
Zu einem Layout gehören je nach Medium zum Beispiel …
- Schriften, Schriftschnitte und
Schriftgrößen - Grafiken, Icons, Fotos inkl.
Bildsprache - Farben, Farbschema,
Farbkennzeichnungen - Kopfzeile, Marginale,
Seitenzahl - Menüleiste, Footer, Logo
- Textformate, Absatzformate,
Objektformate - Weißraum, Abstände
Wichtige Faktoren für gute Layouts:
1 | Lesbarkeit
Jedes Layout mit Textinhalt hat es zum Ziel, dass der Betrachter die enthaltene Botschaft empfängt. Das geht aber nur wenn er die Botschaft lesen kann und will. Im Klartext heißt das: Lesbarkeit ist für uns immer das allerwichtigste. Jeder Text muss so gestaltet sein, dass dem Betrachter möglich ist, ihn zu lesen. Außerdem sollte er so angenehm gestaltet sein wie möglich, denn nur wenn Betrachter den Text mühelos erfassen kann, wird er ihn auch lesen wollen. Bei einer kurzen Überschrift mag das manchmal vernachlässigbar sein aber bei längeren Texten ist eine optimale Gestaltung unverzichtbar. Das Layout kann noch so schön und spannend sein – wenn der Betrachter die Botschaft nicht versteht ist es nutzlos.
2 | Kontrast
Kontrast entsteht immer dort, wo sich zwei oder mehrere Objekte gegensätzlich bzw. stark unterschiedlich verhalten. Das einfachste Beispiel wäre:ein großes neben einem kleinen Element. Oft unterstützt er die Lesbarkeit durch eine gute Trennung von Text und Hintergrund. Vor allem bei schwarz-weiß-Ansichten wird deutlich, ob genügend Kontrast vorhanden ist. Auch in Bezug auf die Barrierefreiheit spielt er eine wichtige Rolle, da viele Leser mit einer Seheinschränkung Texte mit wenig Kontrast nur schwer erkennen können. Aber der Kontrast hat als Gestaltungselement noch viele andere Vorteile. Mit wenig Aufwand kann er Spannung erzeugen, Inhalte voneinander abgrenzen und den Blick durch Fokuspunkte leiten. Kontrast existiert dabei nicht nur in der Farbgestaltung, sondern auch zwischen Formen, Schriften und Bildelementen.
3 | Hierarchie
Sie sorgt dafür, dass die wichtigste Botschaft in einem Layout sofort greifbar ist, indem sie den Blick des Betrachters leitet. Er erkennt intuitiv welche Information die wichtigste und welche weniger wichtig sind. Ehe wir eine visuelle Hierarchie erschaffen können, müssen wir die inhaltliche Hierarchie begriffen haben. Abhängig von der Relevanz der einzelnen Inhaltselemente können wir dann visuelle Eigenschaften definieren, die sie in der Rangordnung platzieren. Die wichtigste Information wird dabei am auffälligsten gestaltet und an dem Punkt platziert, der am besten sichtbar ist.
4 | Ausrichtung
Sie spielt eine wesentliche Rolle für die Wirkung des Layouts. Wenn man auf die Ausrichtung der Elemente achtet und sich an optischen Achsen orientiert, wirkt das Layout übersichtlicher und ordentlicher. Werden die optischen Achsen missachtet, kann das hingegen schnell nach hinten losgehen und für einen chaotischen, unprofessionellen Eindruck sorgen.
5 | Nähe
Alle Elemente, die nahe beieinander stehen, werden von uns als inhaltlich zusammengehörig bewertet. Also sollte alles, was tatsächlich zusammengehört, auch in der Nähe platziert werden. Alles was nicht zusammengehört braucht einen angemessenen Abstand. Durch physikalische Nähe visualisieren wir also die Beziehung der Elemente zueinander.
6 | Weißraum
Alle ungefüllten Flächen zusammen ergeben den Weißraum. Man kann ihn auch als Freiraum oder Negativraum bezeichnen. Es ist egal welche Farbe er hat, solange er nicht mit Inhalten gefüllt ist. Wir brauchen Weißraum in Form von Abständen, um eine räumliche Trennung zwischen unterschiedlichen Elementen zu schaffen. Je mehr freier Raum um ein Element herum existiert, desto wichtiger wirkt es. Reduktion schafft Prägnanz.
7 | Harmonie
Wenn die Elemente ausgewogen verteilt werden, verleiht das dem Design Stabilität und Ruhe. Harmonie kann man dabei sowohl durch Symmetrie als auch durch Asymmetrie erzeugen. Dieser Teil der Gestaltung ist schwer in Regeln herunter zu brechen. Wir entscheiden oft „intuitiv“, was harmonisch ist und was nicht. Unser Gehirn ist beispielsweise darauf „programmiert“, dass es symmetrische Anordnungen und geometrische Formen als „harmonisch“ wahrnimmt.